Fair-Play-Auszeichnung für Regionalliga-Schiedsrichter Patrick Holz

Ersthelfer-Einsatz: WDFV bedankt sich für vorbildliches Verhalten

Nachricht vom: 4. Mär. 2024
Lesezeit: 4 Minuten
WDFV-Vizepräsident Jürgen Kreyer überreicht beim Regionalliga-West-Spiel FC Schalke U 23 - 1. FC Köln U 23 die Fair-Play-Urkunde an Patrick Holz (von links): Marco Höger (Kapitän 1. FC Köln U 23), Schiedsrichter-Assistentin Sina Diekmann, Schiedsrichter Patrick Holz, WDFV-Vizepräsident Jürgen Kreyer, Schiedsricher-Assistent Inan Bulut und Jimmy Adrian Kaparos (Kapitän FC Schalke 04 U 23).
Foto/Video: WDFV
Dank für vorbildliches Verhalten: WDFV-Vizepräsident Jürgen Kreyer überreicht beim Regionalliga-West-Spiel FC Schalke U 23 - 1. FC Köln U 23 die Fair-Play-Urkunde an Patrick Holz (von links): Marco Höger (Kapitän 1. FC Köln U 23), Schiedsrichter-Assistentin Sina Diekmann, Schiedsrichter Patrick Holz, WDFV-Vizepräsident Jürgen Kreyer, Schiedsrichter-Assistent Inan Bulut und Jimmy Adrian Kaparos (Kapitän FC Schalke 04 U 23).

Mit seinem entschlossenen Einsatz als Ersthelfer auf dem Regionalliga-Rasen hat Schiedsrichter Patrick Holz möglicherweise ein Menschenleben gerettet. In Anerkennung für dieses vorbildliche Verhalten bekam er im Rahmen der Regionalliga-West-Partie FC Schalke 04 U 23 – 1. FC Köln U 23 am Sonntag durch WDFV-Vizepräsident Jürgen Kreyer die Fair-Play-Urkunde überreicht.

Fair Play bedeutet mehr als sich an die Regeln zu halten. Respekt gegenüber Mitspielern und allen am Spiel beteiligten Menschen zu zeigen, entschlossen einzugreifen, wenn sprichwörtlich „Not am Mann“ ist, zeichnet ein faires und vorbildliches Verhalten aus. 

Ein vorbildliches Verhalten hat der Schiedsrichter Patrick Holz am 4. November des vergangenen Jahres eindrucksvoll gezeigt. In der Partie der Herren-Regionalliga West zwischen dem 1.FC Bocholt und Alemannia Aachen hat er bei einem medizinischen Notfall auf dem Rasen blitzschnell und geistesgegenwärtig reagiert.

Jürgen Kreyer, Vizepräsident des WDFV, sagt: „Mit seinem entschlossenen Eingreifen in einer Notsituation hat Schiedsrichter Patrick Holz möglicherweise ein Menschenleben gerettet. Für dieses vorbildliche Verhalten bedanken wir uns im Namen der Fußballfamilie bei Patrick Holz.“

In der zweiten Minute des Spiels wurde Marvin Lorch vom 1.FC Bocholt aus kurzer Distanz vom Ball am Kopf getroffen und verlor sofort das Bewusstsein. Das bemerkte Patrick Holz, der umgehend zu dem zu Boden gestürzten Spieler eilte. Er brachte ihn in die stabile Seitenlage und zog ihm die Zunge aus dem Rachen, damit er nicht erstickt.

Der Schiedsrichter wusste in der Situation genau, was zu tun ist. „Ich bin Polizeikommissar, dort haben wir regelmäßig Schulungen in Erster Hilfe. In meinem Beruf befinde ich mich ja häufiger in Situationen, in denen so etwas vorkommt und man schnell helfen muss. Von daher habe ich mich auch in dem Moment, als das in Bocholt passiert ist, sicher gefühlt“, erzählte er bereits auf FUSSBALL.DE. 

Patrick Holz: Thema Erste Hilfe immer im Fokus behalten

Die Frage, ob er sich wie ein Lebensretter gefühlt habe, beantwortete Patrick Holz mit Verweis auf den Ernst der Situation: „Das sollen andere beurteilen, es geht auch nicht um mich. Die Situation war auf jeden Fall ernst, der Spieler war für einen Moment bewusstlos – und dann ist es einfach unheimlich wichtig zu reagieren. Auch wenn sich andere Menschen vielleicht nicht sicher sind, was in einer Notsituation zu tun ist: Schlecht helfen ist besser, als gar nicht zu helfen.“

Der Westdeutsche Fußballverband dankt Patrick Holz, der am 24. Spieltag erstmals seit dem Vorfall wieder ein Spiel in der Regionalliga West leitete, für diesen Einsatz. Als Zeichen der Anerkennung überreichte Jürgen Kreyer, Vizepräsident des Westdeutschen Fußballverbandes, Im Rahmen der Partie Regionalliga-West-Partie FC Schalke 04 U 23 – 1. FC Köln U 23 am 3. März 2024 die Fair Play-Urkunde an Patrick Holz. 

Patrick Holz findet es gut, das Thema Erste Hilfe im Fokus zu behalten. „Das ist sehr wichtig. Im Profibereich und auch in der Regionalliga sind immer Ärzte dabei, aber in den unteren Klassen sind nicht alle Vereine so aufgestellt, dass in einer Notsituation immer jemand schnell eingreifen kann, der oder die entsprechend geschult ist. Es wäre gut, wenn es regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse gäbe, für Trainer, Spieler und Schiedsrichter. Das Thema immer wieder aufzufrischen, um im Ernstfall genau zu wissen, was zu tun ist, wäre sehr wichtig“, erklärte der Schiedsrichter.

Autor*in: WDFV.de