U16-Titelkämpfe: Positiver Trend wurde fortgesetzt

Es zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Meisterschaften. Der Sprint und der Stabhochsprung bilden die Trümpfe der westfälischen Leichtathletik. Bei den westfälischen U16-Hallenmeisterschaften in Paderborn wurde dieser Trend nun fortgesetzt.
Keshia Beverly Kwadwo (TV Wattenscheid) hat dieselben Gene wie ihre neun Jahre ältere Schwester Yasmin Kwadwo, die 2011 WM- und 2012 Olympiateilnehmerin war. Die 14-Jährige fegte die 60m in der Klasse W 14 in ausgezeichneten 7,86 Sekunden herunter und dominierte damit vor Kathrin Grenda (PSV Bielefeld, 8,00 Sek.) und Anna- Maria Schaefer (Recklinghäuser LC, 8,03 Sek.). Keshia Beverly Kwadwo erzielte in diesem Winter bereits 7,82 Sekunden auf der kurzen Sprintstrecke. Wenn die 14-Jährige dabei bleibt, hat sie auf der kurzen Sprintstrecke sicherlich ähnlich gute Perspektiven wie ihre große Schwester.
Über jede Menge Talent verfügt auch ihre Teamkollegin Synthia Oguama, die als sichere 60m-Siegerin vor Tabea Christ (SUS Stadtlohn, 8,04 Sek.) und Laura Olbrich (TV Deilinghofen, 8,08 Sek.) viel versprechende 7,95 Sekunden (Vorlauf 7,94 Sek.) erzielte. Synthia, die vor zweieinhalb Jahren zur Leichtathletik kam, kommt aus einer recht sportlichen Familie, denn ihr Vater ist Fußballspieler und ihre Mutter begeisterte Schwimmerin. Ihre elfjährige Schwester Joyce betreibt Leichtathletik.
Synthia, die erste sportliche Erfahrungen als Balletttänzerin sammelte, kam darüber hinaus noch im Weitsprung mit respektablen 5,27m zu Titelehren. „Der Sprint liegt mir etwas mehr als der Weitsprung, weil der Weitsprung bei mir manchmal eine Glücksache ist,“ befand die 15-jährige Doppelsiegerin, die von Ex-Siebenkampf-Weltmeisterin Sabine Braun betreut wird.
Im Stabhochsprung der Jugendklasse W 15 schwang sich Lea Wendlandt (LG Kreis Gütersloh) über ausgezeichnete 3,35m (bisher 3,30m) und setzte sich damit vor Leonie Klüber (2,60m) und Franka Witte (beide LG Lippe-Süd, 2,50m) durch. Die beiden zuletzt genannten Athletinnen sind über das Turnen zur Leichtathletik gekommen.
Siegerin Lea Wendtlandt ist nicht nur eine hoffnungsvolle Stabhochspringer, sondern auch eine gute Mehrkämpferin. Ihre Vielseitigkeit unterstrich sie in Paderborn mit ihrem zweiten Platz im Weitsprung mit 5,24m..
Über eine Arbeitsgemeinschaft am Gymnasium Horn/ Bad Meinberg kam Erlin Sand (LG Lippe-Süd) vor drei Jahren zum Stabhochsprung. Die 14-Jährige steigerte sich als neue Titelträgerin von 2,90m auf 3,00m und siegte damit vor ihrer höhengleichen Teamkollegin Berenike Ladleif, die sich erst seit knapp einem Jahr in die Lüfte schwingt. Die beiden Springerinne kommen aus der Stabhochsprung-Schule von Olaf Hilker.
Im 60m-Sprint der männlichen Jugend U 15 ließ Luca Offermann (SF Eintracht Gevelsberg) in 7,47 Sekunden keine Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen. Groß war auch die Dominanz von Torben Timmerhans (SV Brackwede), der bei seinem Sieg in der Klasse M 14 einen sicheren Vorsprung vor dem Hertener Benjamin Schäfer (7,80 Sek.) hatte. Torben siegte darüber hinaus noch im Weitsprung mit 5,78m und belegte über 800m in 2:14,61 Minuten den zweiten und über 60m-Hürden in 9,57m den dritten Rang. Eine tolle Serie.
Im Hochsprung der Klasse M 15 gefiel Laurenz Wehner (DJK Arminia Ibbenbüren) als Sieger mit 1,83m. Der 15- Jährige, der im Januar schon 1,86m meisterte, wird betreut von der früheren Mehrkämpferin Jutta Frommeyer, die Stützpunktleiterin in Ibbenbüren ist.
Im 800m-Lauf der Klasse W 14 verbesserte sich Pauline Meyer (TV Westfalia Epe) über 800m auf hervorragende 2:18,73 Minuten (bisher im Freien 2:21,17 Min.) und hatte damit einen komfortablen Vorsprung vor den Zwillingen Lea und Nele Weike (TUS Eintracht Minden, 2:24,93 bzw. 2:25,10 Min.). Pauline begann als Leichtathletin, wechselte später zum Fußball und ist nun wieder mit Erfolg zur Leichtathletik zurückgekehrt. „Im Sommer wird sie über 800m um 2:15 Minuten laufen können,“ erklärte ihr Trainer Reinhard Wittland.
Recht erfolgreich verliefen die Meisterschaften für die Geschwister Helge und Hanna Meinikmann, die im Kugelstoßen jeweils zu Titelehren kamen. Trotz einer gerade überstandenen Grippe, während der er auf Anraten seiner Trainerin Anna Feldmann eine dreiwöchige Trainingspause einlegte, konnte Helge mit 14,48m als knapper Sieger den Diskusring verlassen. Seine Schwester Hanna beförderte den Eisenball auf 11,05m und war damit ebenfalls nicht zu schlagen. Da freute sich Vater Hartwig Meinikmann, der als Mitglied der TB Burgsteinfurt selbst dreimal Westfalenmeister- zweimal im Fünfkampf und einmal im Dreisprung.
Zum Abschluss der Wettkämpfe zog der westfälische Schulsportbeauftragte, Heiner Meyer, eine erfreuliche Bilanz: „Es hat bei den Meisterschaften viele Verbesserungen gegeben. Da es schon eine Tradition ist, diese Titelkämpfe in Paderborn auszutragen, haben bewährte Kräfte für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung und damit für entsprechende Rahmenbedingungen gesorgt.“
Quelle: FLVW/Peter Middel