Was müssen Amateurvereine und Kommunen angesichts der Diskussion um Kunststoffgranulat auf Kunststoffrasenplätzen beachten?
Als Service der Fußballverbände beantwortet DFB.de die wichtigsten Fragen und gibt Tipps zur umweltschonenden Pflege.
Warum gibt es eine Handlungsempfehlung des DFB?
Die Handlungsempfehlung soll helfen, die Diskussionen hinsichtlich der Kunststoffrasenplätze zu versachlichen und den Nutzer*innen vorhandener Kunststoffrasen, insbesondere mit Kunststoffgranulat als Füllstoff, Hilfestellungen zu geben. Mit dem Ziel, möglichst wenig und im besten Fall keinen Mikroplastikaustrag vom Spielfeld in die Umwelt zu verursachen.
Weshalb gibt es eine Umweltdebatte um die Kunststoffrasenplätze?
Das Europäische Parlament verabschiedete am 13. September 2018 eine "Europäische Strategie für Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft". Darin forderte es die Kommission auf, bis 2030 u. a. ein EU-weites Verbot von Mikroplastikpartikeln in Kosmetika sowie Körperpflege-, Wasch- und Reinigungsmitteln zu prüfen und bei Bedarf zu erlassen. Die ECHA sollte zudem ein Verbot von Mikroplastik, das auch anderen Produkten "bewusst zugesetzt" wird, bewerten und – sofern erforderlich – das Verbot ausarbeiten, falls es keine sinnvollen Alternativen zu einem Verbot gebe. Zur Analyse der aktuellen Situation in den EU-Mitgliedstaaten wurden Erkenntnisse von unterschiedlichen Untersuchungen und Studien der Mitgliedstaaten herangezogen. Nach Angaben der ECHA ist das Kunststoffgranulat für die Befüllung von Kunststoffrasenflächen EU-weit die größte Verschmutzungsquelle an Mikroplastik im Sport mit einem Austrag von geschätzten 16.000 Tonnen pro Jahr. Durch das Verbot soll in den kommenden 20 Jahren der Austrag in die Umwelt von 500.000 Tonnen Mikroplastik verhindert werden.
Wurde bereits ein in Deutschland verbindliches Gesetz erlassen?
Es gibt (Stand: August 2021) auf Bundes- und Landesebene kein Verbot, auf Bestandsanlagen Kunststoffgranulat weiterhin zu verwenden oder auch bei Bedarf entsprechend nachzufüllen. Auch der Bau neuer Plätze mit Kunststoffgranulat ist theoretisch nach wie vor möglich. Jedoch sollten aus Umweltgesichtspunkten und einer drohenden Einschränkung der Nutzungsdauer im Falle eines Verbotes Produkte ohne Kunststoffgranulate genutzt werden. Kunststoffrasenplätze mit Kunststoffgranulaten werden zusätzlich in der überwiegenden Zahl der Landesförderungen von der finanziellen Förderung ausgeschlossen. Im Zuge der Umwandlung alter Platzanlagen oder Errichtung neuer Platzanlagen wird durch die öffentliche Hand zudem überwiegend auf mit Kunststoffgranulat verfüllte Plätze verzichtet.
Welche Arten von Kunststoffrasenbelägen gibt es in Deutschland?
Im Hinblick auf die technologische Entwicklung des Kunststoffrasens werden die Beläge heute in drei Kategorien unterteilt:
Wodurch werden Kunststoffrasenbeläge verschmutzt?
Vor allem Laub, Nadeln, Blüten und anderweitige Pflanzenrückstände sowie u.a. Kaugummireste zählen zu den bekanntesten Verschmutzungen, die für den Belag schädlich sind. Gleiches gilt für Böden aus angrenzenden Pflanz- und Wegeflächen.
Was gilt es bei der Pflege zu beachten?
Wie verhindert man wirksam, dass nicht zu viel Kunststoffgranulat in die Umwelt gelangt?
Weitere Informationen, zum Beispiel zur Definition von Mikroplastik, zu den Inhaltsstoffen der Kunststoffrasenplätze und zu verschiedenen Arten von Füllstoffen, finden Sie hier in der Broschüre: DFB-HANDLUNGSEMPFEHLUNG FÜR FUSSBALLVEREINE & KOMMUNEN.
Autor/-in: DFB.de