Wird Saison 2025/2026 so spannend wie noch nie?

1. FC Bocholt und BVB liegen bei WDFV-Trainerumfrage knapp vorne.

Nachricht vom: 21. Jul. 2025
Lesezeit: 15 Minuten
Foto/Video: Jürgen Peperhowe
Bei der WDFV-Trainerumfrage vor der Saison 2025/2026 in der Herren-Regionalliga West wurden nicht weniger als elf Vereine als mögliche Titelaspiranten genannt.

Die bevorstehende Saison 2025/2026 in der Herren-Regionalliga West könnte eine der spannendsten Spielzeiten überhaupt werden. Davon sind zumindest die Trainer der 18 Klubs vor dem Start mit dem Traditionsduell zwischen dem Wuppertaler SV und Fortuna Köln am Freitag, 25. Juli, ab 19 Uhr überzeugt.

Im Rahmen der traditionellen WDFV-Trainerumfrage wurden nicht weniger als elf Vereine als mögliche Meisterschaftsaspiranten genannt. Die eigenen Ansprüche werden dagegen in der Regel recht zurückhaltend formuliert, das Ziel Aufstieg wird von keinem Trainer ausgerufen.

Nachdem in den zurückliegenden Jahren der SC Preußen Münster (2022/2023), Alemannia Aachen (2023/2024) und der MSV Duisburg in der zurückliegenden Saison den Aufstieg in die 3. Liga jeweils souverän unter Dach und Fach gebracht hatten, gibt es damit in diesem Jahr keinen klaren Favoriten. Vielmehr wird ein sehr breites Spitzenfeld erwartet. Dieser Gruppe dürften nach der Einschätzung der Experten vor allem der 1. FC Bocholt (zwölf Stimmen), Drittliga-Absteiger Borussia Dortmund U 23 (zehn) sowie die Sportfreunde Lotte und Vizemeister FC Gütersloh (jeweils neun) angehören.

Dazu befinden sich mit Fortuna Köln, Rot-Weiß Oberhausen (jeweils acht Stimmen), dem SV Rödinghausen (fünf) sowie den Nachwuchsteams von Borussia Mönchengladbach und des 1. FC Köln (jeweils vier) fünf weitere Mannschaften in Lauerstellung. Eher Außenseiterchancen werden Aufsteiger Sportfreunde Siegen (zwei) und der U 23 des FC Schalke 04 (eine Nennung) eingeräumt. Die WDFV-Trainerumfrage.

Christopher Schorch (1. FC Bocholt): Im Meisterschaftsrennen wird vor allem mit den Nachwuchsteams von Borussia Dortmund, von Borussia Mönchengladbach, des 1. FC Köln und des FC Schalke 04 zu rechnen sein. Hinzu kommen noch der SV Rödinghausen und die Sportfreunde Lotte. Auch der FC Gütersloh könnte den Schwung der Vizemeisterschaft mitnehmen oder die Sportfreunde Siegen nach dem Aufstieg ihre Wucht entfalten. Für uns wird es darum gehen, eine bessere Saison zu spielen und auf einem einstelligen Tabellenplatz zu landen. Im Niederrheinpokal wollen wir mindestens bis ins Halbfinale.

Heiko Butscher (VfL Bochum U 23): Ich bin davon überzeugt, dass die U 23 von Borussia Dortmund eine sehr gute Rolle spielen wird. Auch die Sportfreunde Lotte werden nach ihrer schon guten Vorsaison wieder oben dabei sein. Hinzu kommen noch ein, zwei Überraschungsmannschaften. Das könnten zum Beispiel die Nachwuchsteams des 1. FC Köln und von Borussia Mönchengladbach oder auch der 1. FC Bocholt und Fortuna Köln sein. Der FC Gütersloh verfügt ebenfalls über ein gewachsenes und reifes Team. Für uns ist es eine super Sache, schon im ersten Jahr den Sprung in die Regionalliga West geschafft zu haben. Da kommt ein großer Schritt auf uns zu. Wir wollen uns in der Liga etablieren.

Sascha Glatzel (Bonner SC): Vor allem der U 23 von Borussia Dortmund rechne ich gute Titelchancen aus. Ich schätze, dass der Abstieg aus der 3. Liga beim BVB als "Unfall" eingeschätzt wird und daher die direkte Rückkehr das Ziel ist. Insgesamt erwarte ich ein ausgeglichenes Teilnehmerfeld – oben und unten in der Tabelle. Als Aufsteiger ist der Klassenverbleib unser klares Ziel. Anders als viele Ligakonkurrenten trainieren wir nicht unter Profibedingungen. Wir glauben aber an unsere Arbeit und sind davon überzeugt, dass wir in der Liga bleiben können.

Mike Tullberg (Borussia Dortmund U 23): Als U-Mannschaft liegt unser Fokus darauf, unsere Talente auszubilden. Wenn wir dabei so viele Spiele gewinnen, dass wir oben dabei sind, freuen wir uns. Ohne den MSV Duisburg, der zuletzt souverän aufgestiegen ist, gibt es keinen ganz großen Favoriten in der Liga. Der SV Rödinghausen, Rot-Weiß Oberhausen und der 1. FC Bocholt können aber eine gute Rolle spielen.

Jens Langeneke (Fortuna Düsseldorf U 23): Im Gegensatz zu den beiden Vorjahren mit Alemannia Aachen und dem MSV Duisburg gibt es diesmal aus meiner Sicht keinen Top-Favoriten auf die Meisterschaft. Fortuna Köln und Rot-Weiß Oberhausen räume ich gute Chancen ein, oben mit dabei zu sein. Als U-Mannschaft ist es natürlich unser übergeordnetes Ziel, unsere Spieler auf den nächsten sportlichen Schritt vorzubereiten. Dabei wollen wir so viele Spiele wie möglich gewinnen. In der zurückliegenden Spielzeit haben wir - mit den Wertungen aus den Partien gegen den KFC Uerdingen 05 und Türkspor Dortmund - 40 Zähler einfahren. Nun wollen wir mehr Punkte holen.

Julian Hesse (FC Gütersloh): Der 1. FC Bocholt hat die Transfers mit den größten Namen getätigt, ist daher für mich ein klarer Titelkandidat. Die Sportfreunde Lotte, die U 23 von Borussia Dortmund und die Sportfreunde Siegen haben eine sehr gute Breite im Kader. Nach unserer Vizemeisterschaft haben wir vier Stammspieler verloren. Wir müssen uns daher einiges neu erarbeiten, wollen aber eine gute Rolle im oberen Drittel spielen.

Evangelos Sbonias (1. FC Köln U 23): Die Frage nach dem Meisterschaftsfavoriten lässt sich für mich nicht mit einem Verein beantworten. Nach dem Aufstieg des MSV Duisburg wird das Feld in der Spitzengruppe wohl ausgeglichener sein. Der SV Rödinghausen, die Sportfreunde Lotte und der 1. FC Bocholt könnten eine sehr gute Rolle spielen und möglicherweise den Aufstieg unter sich ausmachen. Unser Team ist quasi runderneuert, wir hatten einen großen Umbruch im Kader. Dadurch ist unsere Mannschaft noch einmal jünger geworden. Wir wollen uns in der neuen Konstellation schnell finden und die Jungs in ihrer individuellen Entwicklung voranbringen, so dass sie im besten Fall eine Option für unseren Profikader werden.

Matthias Mink (Fortuna Köln): Die U 23 von Borussia Dortmund wird nach dem Abstieg in die 3. Liga zurückkehren wollen. Die Mannschaft hat mit dem Nachwuchsleistungszentrum top ausgebildete Spieler. Dahinter sehe ich ein etwas breiteres Verfolgerfeld. Wir wollen uns als Team schnell finden und schauen dann, was nach dem großen Kaderumbruch für uns möglich ist. Wichtig ist, dass wir einen guten Saisonstart hinlegen.

Fabian Lübbers (Sportfreunde Lotte): Das Feld der Titelanwärter wird sehr ausgeglichen sein - und wir wollen dazugehören. Mit den üblichen Verdächtigen Rot-Weiß Oberhausen, 1. FC Bocholt, Fortuna Köln und SV Rödinghausen ist ebenso zu rechnen wie mit dem FC Gütersloh. Auch die zweiten Mannschaften von Borussia Dortmund, des 1. FC Köln und von Borussia Mönchengladbach könnten oben mitspielen. Viel wird davon abhängen, welches Team möglichst von Verletzungen verschont bleibt.

Eugen Polanski (Borussia Mönchengladbach U 23): Mit 13 Neuzugängen - neun davon aus der eigenen Jugend - und zahlreichen Abgängen gab es wieder einige Veränderungen an unserem Kader. Es gilt, aus der Gruppe schnell ein Team zu formen und den Jungs dabei zu helfen, den Sprung von Jugend- in den Männerfußball zu bewältigen. Im Meisterschaftsrennen rechne ich neben den Sportfreunden Lotte und dem FC Gütersloh auch mit dem 1. FC Bocholt, der mit Christopher Schorch an der Seitenlinie eine gute Entwicklung genommen und sich mit vielversprechenden Zugängen verstärkt hat. Bei allen drei genannten Teams halte ich die Kaderzusammenstellung für gut.

Sebastian Gunkel (Rot-Weiß Oberhausen): Nach dem Aufstieg des MSV Duisburg rechne ich mit einem engeren und ausgeglicheneren Spitzenfeld. Dabei erwarte ich den FC Gütersloh, die Sportfreunde Lotte, den SV Rödinghausen und Fortuna Köln erneut weit oben. Auch die zweiten Mannschaften von Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach und des 1. FC Köln könnten dazugehören. Mit Rang vier haben wir in der abgelaufenen Saison die Erwartungen sogar ein wenig übertroffen und dabei gute Leistungen gezeigt. Das wollen wir bestätigen und noch ein wenig konstanter auftreten.

Thomas Bertels (SC Paderborn 07 U 23): Wir wollen an unsere gute letzte Saison anknüpfen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Dabei gilt es natürlich auch, die Jungs an den Profikader heranzuführen. Ich erwarte die U 23 von Borussia Dortmund sowie Rot-Weiß Oberhausen, die Sportfreunde Lotte und den FC Gütersloh weit vorne. Aber auch der 1. FC Bocholt hat sich gut verstärkt.

Dennis da Silva Félix (SV Rödinghausen): Generell sehe ich in der Liga viele Teams auf Augenhöhe. Kleinste Details werden am Ende den Ausschlag geben, daher würde ich nur ungerne einen Favoriten benennen. Wenn ich dennoch einen Klub sagen müsste, wäre es wohl der 1. FC Bocholt. Dort wurde im Sommer extrem viel Erfahrung und Qualität geholt. Unsere eigenen Ziele bleiben weiterhin ambitioniert und sind intern klar kommuniziert. Wir fokussieren uns voll auf uns und werden zum Start bereit sein. Wir wollen Spiel für Spiel so viele Punkte wie möglich holen.

Jakob Fimpel (FC Schalke 04 U 23): Ich sehe in diesem Jahr einen breiteren Favoritenkreis. Viele Mannschaften haben sich gut verstärkt. Ich gehe davon aus, dass der FC Gütersloh, die Sportfreunde Lotte, Rot-Weiß Oberhausen, Fortuna Köln, der 1. FC Bocholt und möglicherweise eine U 23 Mannschaft oben mitspielen werden. Aus meiner Sicht wird sich unsere Zielsetzung grundsätzlich nie ändern: Es geht immer darum, die Jungs in ihrer Entwicklung zu unterstützen und sie im Idealfall für unsere Profis interessant zu machen. Außerdem verfolgen wir auch mannschaftliche Ziele. In der zurückliegenden Saison haben wir gesehen, wie schwierig es sein kann, Spiele in der Regionalliga zu gewinnen und aus dem unteren Tabellendrittel herauszukommen. Eine solche Situation wollen wir diesmal unbedingt vermeiden.

Thorsten Nehrbauer (Sportfreunde Siegen): Wir wollen die erste Saison nach dem Wiederaufstieg vor allem genießen und dabei nicht wie die Maus vor der Schlange agieren. Bei uns ist eine Euphorie zu spüren, der Verein befindet sich im Wachstum. Das wollen wir fortführen. In Sachen Meisterschaft rechne ich besonders mit der U 23 von Borussia Dortmund, dem 1. FC Bocholt und Rot-Weiß Oberhausen. Die Dortmunder haben eine hohe Qualität im Kader und der Verein verfolgt mit Sicherheit das Ziel, mit der U 23 in die 3. Liga zurückzukehren. In Bocholt wurden gute Verpflichtungen getätigt, der Kader verfügt über eine gute Breite. Und Oberhausen hat zuletzt immer eine gute Rolle gespielt.

Ismail Jaouri (SSVg Velbert): Die U 23 von Borussia Dortmund ist für mich der größte Titel-Favorit. Rot-Weiß Oberhausen kann ebenfalls oben mitmischen. Außerdem haben Fortuna Köln und der FC Gütersloh nach der guten letzten Spielzeit ihre Teams weitgehend zusammenhalten können und damit auch ein gutes Grundgerüst für die bevorstehende Saison. Als Aufsteiger ist natürlich der Klassenverbleib unser Ziel. Wir wollen die nötigen Punkte sammeln - ganz egal, wie der Gegner heißt.

Sascha Mölders (SC Wiedenbrück): Der 1. FC Bocholt ist mein Favorit für den Aufstieg. Der Kader ist gespickt mit hohem Regionalliga-Format. Ich glaube dennoch, dass es im Rennen um Platz eins wesentlich enger zugehen wird als in der letzten Saison. Fortuna Köln wird ein Wörtchen mitreden, auch mit Rot-Weiß Oberhausen und den Sportfreunden Lotte ist zu rechnen. Im Vergleich zu vielen Ligakonkurrenten backen wir kleinere Brötchen. Wir sind mit unserem Kader sehr zufrieden und wollen möglichst nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Wenn alles zusammenkommt, wäre ein einstelliger Tabellenplatz eine Riesensache.

Sebastian Tyrala (Wuppertaler SV): In diesem Jahr finde ich es besonders schwierig, Meisterschaftsfavoriten zu nennen. Fortuna Köln hat aber gute Transfers getätigt. Beim 1. FC Bocholt spiegelt das Abschneiden in der vergangenen Saison nicht die Qualität des Kaders wider und der FC Gütersloh musste nach der Vizemeisterschaft nicht viele Leistungsträger abgeben. Wir wollen in der Liga bleiben und die dafür nötigen Punkte so schnell wie möglich holen. Alles, was darüber hinausgeht, wäre eine sehr schöne Sache.

Text: WDFV/MSPW

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