"!Nie Wieder": Haltung zeigen und handeln

Erinnerungstag im deutschen Fußball

Nachricht vom: 25. Jan. 2023
Lesezeit: 5 Minuten
Foto/Video: © Initiative Erinnerungstag im deutschen Fußball
Die Initiative "!Nie Wieder" und der DFB rufen Vereine und Fans dazu auf, sich aktiv am "Erinnerungstag im deutschen Fußball" einzubringen.

Rund um den 27. Januar, den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, finden bundesweit seit 19 Jahren Aktionen statt. Die Initiative "!Nie Wieder" und der DFB rufen Vereine und Fans dazu auf, sich aktiv am "Erinnerungstag im deutschen Fußball" einzubringen.

"Haltung zeigen und handeln": Getreu diesem Motto kämpften Mädchen und Frauen vor mehr als 80 Jahren in Deutschland und in den überfallenen europäischen Ländern gegen das nationalsozialistische Terrorregime. Sie riskierten ihr Leben. Wenn sie in die Hände der "Gestapo" fielen, wurden sich in die Vernichtungslager verschleppt. Zwangsarbeit, Zwangsprostitution und ihre Ermordung in den Konzentrationslagern war ihr schreckliches Los.

Bis heute werden ihre Geschichten viel zu selten erzählt. Deshalb rückt nun die 19. Kampagne des "Erinnerungstags im deutschen Fußball" diese Mädchen und Frauen mit Mut und Selbstbehauptungswillen zurecht in den Mittelpunkt.

Der Blick in das Grauen der Vergangenheit, um aus der deutschen Geschichte Verantwortung für die Gegenwart übernehmen und Leitlinien für die Zukunft entwickeln zu können, ist seit 19 Jahren der Kern von !Nie Wieder. An vielen Stellen in Deutschland finden nun in den Tagen rund um den 27. Januar Veranstaltungen statt. 

Hier zwei dieser in Nordrhein-Westfalen stattfindenden Termine:

Den Auftakt bildete eine Abendveranstaltung, zu der das Netzwerk "!Nie Wieder" und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf den DFB-Campus eingeladen hatten. DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer und DFB-Vizepräsidentin Celia Sasic zählten zu den Gästen. "Ich darf Ihnen versichern, wir werden in unserem Engagement für Vielfalt sowie gegen Hass und Ausgrenzung nicht nachlassen", sagte Neuendorf auf dem DFB-Campus in Frankfurt.

Podiumsgäste waren Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer, DFB-Vizepräsidentin Celia Sasic, Eintracht Braunschweigs Präsidentin Nicole Kumpis, die beiden Zeitzeugen Eva Szepesi und Helmut Sonneberg sowie viele andere. 120 Gäste, viele aus dem Sport, der Politik und Kultur, verfolgten die von Nationalmannschaftssprecherin Franziska Wülle und DFB-Referentin Breschkai Ferhad moderierte Auftaktveranstaltung.

"Sie stellen sich gegen die Herren des Krieges"

Die Idee eines Erinnerungstages hatte Eberhard Schulz 2002 aus Italien aufgegriffen. Der !Nie Wieder-Mitbegründer versammelte schnell Mitstreiter*innen aus den DFB- und DFL-Zentralen sowie den Landesverbänden, aus der Makkabi- sowie der Sinti-und-Roma-Familie, aus den Fanprojekten und Ultra-Gruppierungen. "Junge, alte und uralte Fußball-Liebhaber*innen", wie Schulz es beschreibt. "Sie erheben ihre Stimme gegen den Wahnsinn des Antisemitismus und Antiziganismus, gegen die Verächtlichmachung von Minderheiten, gegen die zynische Beschädigung der Demokratie. Sie stellen sich gegen die Herren des Krieges."

Rund um den 27. Januar, den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, finden bundesweit seit 19 Jahren Aktionen statt. Sie werden von Amateur- und Profivereinen, von Ultras und Faninitiativen, von Fanprojekten, Schulen und Bildungseinrichtungen geplant und klug und kreativ umgesetzt. Sie erinnern damit an das unsagbare Leid, das jüdischen und nichtjüdischen Menschen und ihren Familien europaweit angetan wurde. Mit ihren Aktionen setzen die Mitspieler*innen im Rahmen des "Erinnerungstages im deutschen Fußball" die Aufforderung der Überlebenden aus den Konzentrationslagern um: Nie wieder Dachau! !Nie wieder Auschwitz! Nie wieder Krieg!

Die Initiative "!Nie Wieder" und der DFB rufen Vereine und Fans dazu auf, sich aktiv am "Erinnerungstag im deutschen Fußball" einzubringen und so ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung in jeglicher Form zu setzen.

Quelle: DFB.de/th