Westdeutscher Fußballverband trauert um Franz Beckenbauer
DFB-Ehrenspielführer verstorben
Westdeutscher Fußballverband trauert um Franz Beckenbauer
DFB-Ehrenspielführer verstorben
Der Westdeutsche Fußballverband trauert um Franz Beckenbauer. Der Ehrenspielführer des DFB, der als Spieler und Teamchef den Weltmeister-Titel holte, ist im Alter von 78 Jahren verstorben.
Franz Beckenbauer hat den Fußball in Deutschland wie kaum ein anderer beeinflusst. Neben dem Brasilianer Mário Zagallo und dem Franzosen Didier Deschamps ist Franz Beckenbauer einer von drei Menschen, die als Spieler (1974) und als Trainer (1990) Fußball-Weltmeister wurden. 2006 gelang ihm ein Triple der besonderen Art: Als Chef des Organisationskomitees war Beckenbauer verantwortlich für die erfolgreiche Ausrichtung der Weltmeisterschaft in Deutschland. Er war regelmäßig in den Fußball-Stadien und Städten im Westen zu Gast und machte sich als Sympathieträger viele Freunde.
Als Spieler hat Beckenbauer alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Mit der Nationalmannschaft wurde er nicht nur Weltmeister, 1972 gewann er auch den EM-Titel. Bei diesen beiden Turnieren und insgesamt 50-mal führte er das DFB-Team als Kapitän aufs Feld. Als erster deutscher Fußballer absolvierte er mehr als 100 Länderspiele, 103 Einsätze für die DFB-Auswahl stehen in der Bilanz. Zu seinen Erfolgen mit der Nationalmannschaft zählen daneben die Vize-Weltmeisterschaft 1966 und die Vize-Europameisterschaft 1976.
Seine Vereinskarriere hat Franz Beckenbauer zu weiten Teilen beim FC Bayern München verbracht. Mit dem FCB wurde er jeweils viermal Deutscher Meister (1969, 1972, 1973, 1974) und DFB-Pokalsieger (1966, 1967, 1969, 1971). Große Erfolge feierte Franz Beckenbauer mit dem FC Bayern auch international. Dreimal gewann er den Europapokal der Landesmeister, einmal den Europapokal der Pokalsieger und einmal den Weltpokal.
Gegen Ende seiner Karriere spielte Franz Beckenbauer für Cosmos New York und den Hamburger SV. In den USA holte der „Kaiser“ dreimal den nationalen Titel (1977, 1978, 1980). Mit dem Hamburger SV gelang Beckenbauer im Jahr 1982 die letzte deutsche Meisterschaft seiner Karriere. 1983 kehrte er noch einmal in die Vereinigten Staaten zurück, um nochmals eine Saison für New York zu spielen. Sein letztes Pflichtspiel bestritt Beckenbauer am 12. September 1983 im NASL-Viertelfinale gegen Le Manic de Montréal (0:1).
Erfolgreich war Franz Beckenbauer auch als Vereinstrainer. 1991 wurde er mit Olympique Marseille Meister in Frankreich, außerdem mit dem FC Bayern als Trainer 1994 Deutscher Meister und 1996 UEFA-Pokal-Sieger.
Franz Beckenbauer erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen. Er war zweimal Fußballer Europas (1972 und 1976) und viermal Deutschlands Fußballer des Jahres (1966, 1968, 1974, 1976). Im Jahr 2000 wurde er zu Deutschlands Fußballer des Jahrhunderts gewählt. Zweimal wurde ihm das Silberne Lorbeerblatt verliehen, zu den staatlichen Auszeichnungen gehört daneben das große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der DFB machte Franz Beckenbauer zum Ehrenmitglied und 1982 zum Ehrenspielführer. 2018 wurde er in die erste Elf der "Hall of Fame des deutschen Fußballs" des Deutschen Fußballmuseums aufgenommen.
Den Angehörigen von Franz Beckenbauer gilt das tiefste Mitgefühl und die Anteilnahme der nordrheinwestfälischen Fußballfamilie.
Textquelle: WDFV/DFB