Favorit MSV Duisburg - Hohkeppel als "Geheimtipp"

Trainerumfrage in der Herren-Regionalliga West vor der Saison 2024/2025

Nachricht vom: 22. Jul. 2024
Lesezeit: 17 Minuten
Foto/Video: Getty Images/WDFV
Die Trainer aus der Herren-Regionalliga West sind sich einig: Der MSV Duisburg startet als klarer Favorit in die bevorstehende Spielzeit 2024/2025. Unsere Grafik zeigt die Trainer (v.l.): Farat Toku (SV Rödinghausen), René Klingbeil (Wuppertaler SV), Jens Langeneke (Fortuna Düsseldorf U 23), Eugen Polanski (Borussia Mönchengladbach U 23), Dietmar Hirsch (MSV Duisburg) und Thomas Stratos (SC Wiedenbrück).

Laut der Trainerumfrage vor dem Saisonstart in der Herren-Regionalliga West geht der MSV Duisburg als klarer Favorit ins Rennen. Dahinter wird ein breit gefächertes Verfolgerfeld erwartet. Liganeuling Eintracht Hohkeppel zählt als "Geheimtipp".

Die Trainer der 18 Klubs aus der Herren-Regionalliga West sind sich einig: Der MSV Duisburg startet als klarer Favorit in die bevorstehende Spielzeit 2024/2025. In der WDFV-Trainerumfrage wurde der Absteiger aus der 3. Liga von sämtlichen Experten als Kandidat für die Meisterschaft genannt. "Auch wenn es nach dem Abstieg viele Veränderungen im Team gab, hat der MSV die besten Voraussetzungen, um sich qualitativ stark aufzustellen", meint zum Beispiel Ex-BVB-Profi Sebastian Tyrala, der mit Aufsteiger Türkspor Dortmund vor der ersten Saison der Vereinsgeschichte in der West-Staffel steht.

"Als Traditionsklub will der MSV den Abstieg schnellstmöglich ausmerzen", ergänzt Evangelos Sbonias, Tyralas Trainerkollege bei der U 23 des 1. FC Köln. Und auch MSV-Trainer Dietmar Hirsch, der das Team zur neuen Saison übernommen hat, weiß, "dass unser Vereinsname verpflichtet. Für uns geht es aber zunächst darum, den neuen Kader zu einem Team zu formen, einen guten Start zu erwischen und in einen Flow zu kommen". Erste Aufschlüsse darüber wird möglicherweise bereits das Eröffnungsspiel der "Zebras" am kommenden Freitag (26. Juli) ab 19 Uhr beim FC Gütersloh geben.

Erst mit einigem Abstand werden die Duisburger Konkurrenten aufgezählt. Acht Nennungen gingen an den aktuellen Vizemeister 1. FC Bocholt, den bisherigen Verein von Dietmar Hirsch. "Für mich gibt es keinen Favoriten. Aus eigener Erfahrung traue ich meinem Ex-Klub 1. FC Bocholt aber wieder eine gute Rolle zu", so der Ex-Profi. "Bocholt kann auf eine gewachsene Mannschaft zurückgreifen und hat den Kader punktuell ergänzt."

Mit jeweils nur einer Stimme weniger folgen der SV Rödinghausen, der Wuppertaler SV und Rot-Weiß Oberhausen auf den weiteren Plätzen. Fortuna Köln trauen immerhin noch fünf Trainer zu, in das Rennen um die Meisterschaft und den Aufstieg in die 3. Liga eingreifen zu können. Dahinter werden den zweiten Mannschaften des SC Paderborn 07 (zwei Stimmen), von Borussia Mönchengladbach und des FC Schalke 04 sowie dem FC Gütersloh und sogar Liganeuling Eintracht Hohkeppel (jeweils eine Nennung) zumindest Außenseiter-Chancen eingeräumt. Die WDFV-Trainerumfrage.

Björn Mehnert (1. FC Bocholt): Für mich führt in dieser Saison kein Weg am MSV Duisburg vorbei. Dahinter sehe ich ein breites Feld aus acht, neun Mannschaften, die sich etwas ausrechnen können. Wie sich die Saison dann entwickelt, hängt unter anderem vom Start, von möglichen Verletzungen oder auch vom nötigen Matchglück ab. Wir wollen an den Basics arbeiten und uns von Woche zu Woche fußballerisch entwickeln.

Sebastian Tyrala (Türkspor Dortmund): Der MSV Duisburg ist mein eindeutiger Favorit auf den Aufstieg. Auch wenn es nach dem Abstieg viele Veränderungen im Team gab, hat der MSV die besten Voraussetzungen, um sich qualitativ stark aufzustellen. Die Duisburger werden vom Verfolgerfeld um den Wuppertaler SV, Fortuna Köln, Rot-Weiß Oberhausen und 1. FC Bocholt nur sehr schwer zu halten sein. Unser Ziel ist es, in der Liga zu bleiben. Jeden Punkt, den wir einfahren, werden wir genießen.

Dietmar Hirsch (MSV Duisburg): Ich sehe die Situation nicht so eindeutig wie noch vor der abgelaufenen Saison, als Alemannia Aachen und der Wuppertaler SV als klare Favoriten gestartet waren. Einige Vereine haben ihre Etats reduziert und setzen vermehrt auf junge Spieler. Für mich gibt es keinen Favoriten. Aus eigener Erfahrung traue ich meinem Ex-Klub 1. FC Bocholt aber wieder eine gute Rolle zu. Der Verein kann auf eine gewachsene Mannschaft zurückgreifen und hat den Kader punktuell ergänzt. Auch mit Rot-Weiß Oberhausen oder dem Wuppertaler SV ist zu rechnen. Wir wissen, dass unser Vereinsname verpflichtet. Für uns geht es aber zunächst darum, den neuen Kader zu einem Team zu formen, einen guten Start zu erwischen und in einen Flow zu kommen.

Kristopher Fetz (1. FC Düren): Fortuna Köln hat gute Strukturen und interessante Neuzugänge. Auch der MSV Duisburg hat gute Transfers getätigt. Ich gehe davon aus, dass beide Teams um die Meisterschaft kämpfen werden. Uns steht ein Konsolidierungsjahr bevor, wir haben das Team deutlich verjüngt. Wir wollen weiterhin als Verein wahrgenommen werden, der Spieler für höhere Ligen ausbildet und Talenten eine Plattform bietet. Je ruhiger unsere Saison verläuft, umso besser.

Jens Langeneke (Fortuna Düsseldorf U 23): Ich finde es in diesem Jahr besonders schwierig, Meisterschaftskandidaten zu benennen. Viele Vereine haben einen größeren Umbruch zu bewerkstelligen. Der MSV Duisburg gehört als Absteiger aus der 3. Liga aber selbstverständlich zu den Favoriten. Der 1. FC Bocholt und der SV Rödinghausen können auf gewachsene Mannschaften zurückgreifen, was ein großer Vorteil sein kann. Möglicherweise kommt dann noch das Nachwuchsteam eines Profiklubs als Überraschungsmannschaft dazu. Wir wollen einen guten Start erwischen, um nicht wieder in das gefährliche Tabellendrittel zu geraten, und möglichst eine sorgenfreie Saison spielen.

Julian Hesse (FC Gütersloh): Wir haben uns von insgesamt elf Spielern getrennt, damit einen großen Kaderumbruch vollzogen. Deshalb zählt für uns in der neuen Spielzeit auch nur der Klassenverbleib. Als Meisterschaftsfavoriten habe ich den MSV Duisburg, den SV Rödinghausen und den 1. FC Bocholt auf dem Zettel. Die U 21 des SC Paderborn 07 könnte als Überraschungsteam ebenfalls eine gute Rolle spielen.

Mutlu Demir (Eintracht Hohkeppel): Schon alleine vom Namen her gehört der MSV Duisburg zu den Meisterschaftsfavoriten. Der Verein hat sich den Aufstieg in die 3. Liga auch selbst auf die Fahne geschrieben. Dahinter erwarte ich ein breit gefächertes Feld. Der Wuppertaler SV hat einige sehr gute Transfers vollzogen. Rot-Weiß Oberhausen ist immer wieder vorne mit dabei, der SV Rödinghausen spielt einen feinen Fußball. Beim FC Gütersloh wird ebenfalls seit Jahren gute Arbeit geleistet, da halte ich den nächsten Schritt für möglich. Auch den 1. FC Bocholt sollte man nach der zurückliegenden Saison nicht unterschätzen. Wir wollen uns nicht allein mit dem Klassenverbleib zufriedengeben, jedes Spiel wie ein Favorit angehen und attraktiven Fußball bieten. Gemeinsam mit Sportdirektor Kevin Theisen haben wir uns zum Ziel gesetzt, in der Tabelle ganz oben zu stehen. Es gibt doch nichts Schöneres, als um die vorderen Tabellenplätze mitzuspielen. Wir können auf ein gut funktionierendes Team zurückgreifen und wollen die Liga bereichern.

Evangelos Sbonias (1. FC Köln U 23): Es ist sicherlich keine Überraschung, dass der MSV Duisburg auch für mich der Top-Favorit auf die Meisterschaft ist. Als Traditionsklub will der MSV den Abstieg schnellstmöglich ausmerzen. Hinzu kommen noch die vielversprechenden Transfers. Wir stehen erneut vor der Aufgabe, unsere jungen Spieler an den Herrenfußball heranzuführen und auf die Intensität im Profibereich vorzubereiten. Dabei wollen wir eine möglichst sorgenfreie Saison spielen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben.

Matthias Mink (Fortuna Köln): Schon allein aus wirtschaftlicher Sicht und als Absteiger aus der 3. Liga ist der MSV Duisburg der klare Favorit. Dahinter sehe ich nur wenige Teams, die dem MSV die Meisterschaft streiten machen können. Nach der guten Rückrunde gehört aber der SV Rödinghausen für mich zu den Kandidaten. Der Kader konnte zusammengehalten werden. Wir sind noch dabei, unseren Kader zu komplettieren. Natürlich geht der Blick auch immer ein wenig in Richtung der Vorjahresplatzierung. Bevor wir ein Ziel für die bevorstehende Saison ausgeben, müssen wir aber noch unsere Hausaufgaben machen.

Fabian Lübbers (Sportfreunde Lotte): Ich erwarte den MSV Duisburg, der als Absteiger aus der 3. Liga über die besten Möglichkeiten verfügt, ganz vorne. Dahinter sehe ich die üblichen Verdächtigen. Zwar haben der Wuppertaler SV und Rot-Weiß Oberhausen ihre Etats reduziert, beide Klubs haben aber weiterhin schlagkräftige Teams. Auch mit Fortuna Köln, dem SV Rödinghausen und dem 1. FC Bocholt ist zu rechnen. Wir hatten in der Oberliga Westfalen die meisten Treffer erzielt und die wenigsten Gegentore kassiert. Auch wenn die Qualität der Gegner nun deutlich höher ist, wollen wir unsere Art, Fußball zu spielen, beibehalten und unsere Zuschauer mitnehmen. Im besten Fall steht auf diesem Weg der Klassenverbleib so früh wie möglich fest.

Eugen Polanski (Borussia Mönchengladbach U 23): Für mich gibt es wegen des Umfelds und der Transfers keinen anderen Meisterschaftsfavoriten als den MSV Duisburg. Die üblichen Verdächtigen wie Fortuna Köln, Rot-Weiß Oberhausen oder der Wuppertaler SV sind in diesem Jahr schwer einzuschätzen. Bei uns gab es den alljährlichen Umbruch. Wir haben intern und extern einige sehr spannende Jungs dazubekommen. Ich sehe uns einen Tick stärker als in der abgelaufenen Saison und bin positiv gestimmt, dass sich unsere Qualität in diesem Jahr in der Tabelle mehr bemerkbar machen wird.

Sebastian Gunkel (Rot-Weiß Oberhausen): Der MSV Duisburg hat nach dem Abstieg einen sehr starken Kader zusammengestellt. Wir mussten bekanntlich finanziell Abstriche machen, haben einige junge Spieler aus der Oberliga verpflichtet. Nach dem großen Umbruch geben wir keinen Tabellenplatz als Ziel aus. Wir wollen bei unserer Spielweise immer wieder spielerische Lösungen finden und auch in der Arbeit gegen den Ball aktiv sein.

Daniel Brinkmann (SC Paderborn 07 U 23): Schon allein wegen der großen Tradition ist der MSV Duisburg der Meisterschaftsfavorit. Hinzu kommen mit Dietmar Hirsch ein Trainer, der die Regionalliga West bereits gut kennt, und die große Fanbase. Mir fällt es schwer, noch einen weiteren Kandidaten zu benennen. Nachdem wir in der abgelaufenen Saison nur einen Platz über dem Strich gelandet sind, wollen wir diesmal schnellstmöglich den Klassenverbleib sichern. Indem wir unsere jungen Spieler individuell weiterentwickeln und an den Profikader heranführen, steigern wir die Wahrscheinlichkeit dafür.

Farat Toku (SV Rödinghausen): Der MSV Duisburg will und muss wohl auch aufsteigen. Allerdings wollen viele Teams oben mitspielen. Dazu gehören neben Rot-Weiß Oberhausen und dem Wuppertaler SV sicherlich auch die U 23-Teams des FC Schalke 04 und von Borussia Mönchengladbach, die sich gut verstärkt haben. Auch die vier Aufsteiger, allen voran Eintracht Hohkeppel, bringen viel Qualität in die Liga. Wir wollen definitiv besser abschneiden als zuletzt mit Rang acht. Mit unserem neuformierten Kader ist jedoch unser erstes Ziel, gut in die Saison zu starten. Das wäre schon einmal die Basis.

Jakob Fimpel (FC Schalke 04 U 23): Mit dem MSV Duisburg für Alemannia Aachen hat die Liga wieder einen großen Namen eins zu eins dazubekommen. Nach den Transfers geht die Tendenz schon dahin, dass die Duisburger der Favorit sein werden - auch von der Größe des Vereins her. Für uns ist es klasse, dass wir solche Spiele wie gegen den MSV bestreiten können. Darauf freuen wir uns. Ich denke, dass der Weg nach oben für unsere Talente möglich ist. An den Transfers sieht man, dass junge Spieler ihre Chance bekommen. Eine bessere Situation gibt es für die Jungs nicht.

René Lewejohann (KFC Uerdingen 05): Ich sehe den MSV Duisburg als Top-Favoriten. Dahinter werden sich unter anderem Rot-Weiß Oberhausen und der SV Rödinghausen tummeln. Der Wuppertaler SV hat seinen Umbruch vielversprechend gemeistert. Neben den Nachwuchsteams der Profivereine muss man auch den 1. FC Bocholt erneut auf der Rechnung haben. Unser Ziel ist es, als Aufsteiger eine solide Saison zu spielen. Nach unserem Umbruch wird auch etwas Geduld gefragt sein. Wir wollen die Regionalliga West annehmen und uns von Woche zu Woche stetig weiterentwickeln.

Thomas Stratos (SC Wiedenbrück): Der MSV Duisburg will nach dem Abstieg direkt wieder in die 3. Liga zurückkehren. Trainer Dietmar Hirsch hat schon in der Vorsaison beim 1. FC Bocholt gute Arbeit geleistet, auch der Kader sieht derzeit nach dem stärksten Aufgebot der Liga aus. Unser Ziel wird es sein, nicht abzusteigen. Auch wenn wir von den Rahmenbedingungen her einigen Ligakonkurrenten unterlegen sind, wollen wir attraktiven Fußball bieten und zeigen, was mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung möglich ist.

René Klingbeil (Wuppertaler SV): Anhand der Kaderzusammenstellung habe ich den MSV Duisburg ganz oben auf der Liste. Zwischen den Zeilen hat der Verein ja auch durchblicken lassen, dass schon in dieser Saison die Rückkehr in die 3. Liga gelingen soll. Mit Fortuna Köln oder dem SV Rödinghausen ist ebenfalls wieder zu rechnen. Auch eine Nachwuchsmannschaft - ich denke da zum Beispiel an die U 21 des SC Paderborn 07 - könnte weit oben mitmischen. Wir geben noch kein spezifisches Ziel aus. Wir wollen aber in der Lage sein, jeden Ligakonkurrenten zu ärgern und dabei gepflegten Fußball zu spielen.

Autor: MSPW

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