Eröffnungsspiel in Gütersloh: Größte Kulisse seit 25 Jahren

Aufsteigerduell in Krefeld - Heimspiele für Türkspor und Hohkeppel.

Nachricht vom: 25. Jul. 2024
Lesezeit: 15 Minuten
Foto/Video: Imago Images/WDFV

Die Fans der Herren-Regionalliga West fiebern dem Start der Saison 2024/2025 entgegen. Am Freitag, 19 Uhr, stehen sich der FC Gütersloh und der MSV Duisburg gegenüber. 

Eine große Kulisse ist bei der offiziellen Saisoneröffnung durch den Westdeutschen Fußballverband (WDFV) im Ohlendorf-Stadion im Heidewald garantiert. Alle weiteren acht Begegnungen des 1. Spieltages werden am Samstag ab 14 Uhr ausgetragen. Dabei treffen unter anderem die beiden Aufsteiger KFC Uerdingen 05 und Sportfreunde Lotte im direkten Duell aufeinander, die weiteren Liganeulinge Türkspor Dortmund (gegen den Wuppertaler SV) und SV Eintracht Hohkeppel (gegen die U 23 des 1. FC Köln) haben jeweils Heimrecht.

Alle Partien des 1. Spieltages werden - wie auch während der gesamten Saison - im Live-Stream von SPORTTOTAL.TV übertragen.

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FC Gütersloh - MSV Duisburg

Zum Saisonauftakt gibt es eine Premiere. Für den FC Gütersloh und dem Drittliga-Absteiger MSV Duisburg ist das Eröffnungsspiel am Freitag, 26. Juli, 19 Uhr, das erste Duell der beiden Klubs in der Herren-Regionalliga West. Die Partie gegen die "Zebras" sorgt für einen Zuschaueransturm, wie es ihn beim FC Gütersloh seit mehr als 25 Jahren - damals noch in der 2. Bundesliga - nicht mehr gegeben hat. Für das Eröffnungsspiel gegen den Bundesliga-Vizemeister von 1964 werden allein bis zu 5.000 Duisburger Fans erwartet. Das Ohlendorf Stadion im Heidewald ist momentan für rund 8.400 Zuschauer zugelassen.

"Natürlich ist der MSV Duisburg auch in diesem Spiel der klare Favorit", sagt Güterslohs Trainer Julian Hesse. "Wir sind aber davon überzeugt: Wenn wir einen guten Tag erwischen und eine hohe Intensität gehen, dann wird es auch für den MSV eine extrem unangenehme Aufgabe werden."

Duisburgs neuer Trainer Dietmar Hirsch, der während der letzten Saison noch für den aktuellen Vize-Meister 1. FC Bocholt tätig war, soll die "Zebras" so bald wie möglich in den Profifußball zurückführen. Alle 18 Trainer hatten bei der WDFV-Trainerumfrage den MSV ganz oben auf dem Zettel. "Versprechen kann ich den Aufstieg nicht", betont Ex-Profi Hirsch. "Wir werden aber alles versuchen, um uns mit harter Arbeit das nötige Quäntchen Glück zu erarbeiten."

KFC Uerdingen 05 - Sportfreunde Lotte

Im Krefelder Grotenburg-Stadion kommt es bei der Partie zwischen dem KFC Uerdingen 05 und den Sportfreunden Lotte gleich zu einem Aufsteigerduell. Der KFC feierte als Tabellendritter der Oberliga Niederrhein die Rückkehr in die Herren-Regionalliga West. Meister Sportfreunde Baumberg und die SpVg Schonnebeck hatten freiwillig auf den Aufstieg verzichtet. "Wir wollen Liga annehmen und uns von Woche zu Woche stetig weiterentwickeln" schraubt Uerdingens neuer Cheftrainer René Lewejohann die Erwartungen nicht ganz so hoch. Sein Kader wurde erheblich umgebaut. Erst in dieser Woche kamen mit Ali Hassan Hammoud (Ratingen 04/19) und Noel Werner (VfL Osnabrück U 19) noch zwei neue Stürmer hinzu.

Nach zweijähriger Abstinenz feierten die Sportfreunde Lotte als souveräner Meister der Oberliga Westfalen ihre Regionalliga-Rückkehr. Dadurch hat sich das Team um Cheftrainer Fabian Lübbers auch für den DFB-Pokal qualifiziert, will am Sonntag, 18. August, ab 18 Uhr gegen den Zweitligisten Karlsruher SC möglichst ein Ausrufezeichen setzen. Zuvor steht aber zunächst der Ligastart im Fokus. Bei der "Generalprobe" für den Saisonauftakt setzten sich die Sportfreunde gegen den ambitionierten Nord-Regionalligisten VfB Oldenburg 1:0 durch. Der eingewechselte Philip Fontein erzielte in der Schlussphase den Siegtreffer.

Fortuna Köln -SV Rödinghausen

Ein schnelles Wiedersehen gibt es bei der Auftaktpartie zwischen Fortuna Köln und dem SV Rödinghausen. Erst am letzten Spieltag der zurückliegenden Saison trafen die beiden Teams aufeinander. Dabei erzielte Rödinghausens Torjäger Simon Engelmann vor eigenem Publikum den 1:0-Siegtreffer und war damit der "Mann des Tages". Insgesamt hat der SVR eine gute Bilanz gegen die Kölner vorzuweisen. Nach zehn Vergleichen stehen sieben Siege und drei Niederlagen zu Buche. Zuletzt setzten sich die Ostwestfalen sogar viermal nacheinander gegen die Fortuna durch.

Beide Vereine waren kurz vor dem Start noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv. So kann Rödinghausens Trainer Farat Toku ab sofort auf Defensivspieler Paterson Chato zurückgreifen, der vom österreichischen Zweitligisten SC Austria Lustenau verpflichtet wurde. Bei Fortuna Köln soll Barne Pernot (bisher SC Verl) in der Innenverteidigung die Lücke schließen, die Dominik Lanius durch seinen kurzfristigen Wechsel zum Drittligisten FC Hansa Rostock hinterlassen hat.

Fortuna Düsseldorf U 23 - 1. FC Bocholt

Vize-Meister 1. FC Bocholt steigt am Samstag, 14 Uhr, mit einem Gastspiel bei der U 23 von Fortuna Düsseldorf in die neue Saison ein. Bei den Gästen soll der neue Trainer Björn Mehnert, der zuvor bereits unter anderem für die Ligakonkurrenten SC Wiedenbrück und Wuppertaler SV tätig war, die erfolgreiche Arbeit von Dietmar Hirsch (jetzt MSV Duisburg) am Hünting fortsetzen. Der Auftritt im abschließenden Testspiel gegen den Nord-Regionalligisten BSV Kickers Emden (4:1) war auf jeden Fall schon mal vielversprechend. "Wir konnten noch einmal wichtige Erkenntnisse sammeln", zog Fußball-Lehrer Mehnert ein positives Fazit. "Wir sind in unserer Entwicklung einen weiteren Schritt weiter. Wir konnten die Vorbereitung komplett durchziehen, die Fitness ist bei allen Spielern da. Das gibt uns ein gutes Gefühl."

Fortuna-Trainer Jens Langeneke, der die Landeshauptstädter seit Oktober 2023 trainiert, zeigt einigen Respekt vor dem Auftaktgegner. Der Ex-Profi traut neben dem Top-Favoriten MSV Duisburg auch dem 1. FC Bocholt in dieser Spielzeit wieder sehr viel zu. Zu den Ambitionen seines eigenen Teams sagt Langeneke: "Wir wollen einen guten Start erwischen, um nicht wieder in das gefährliche Tabellendrittel zu geraten, und möglichst eine sorgenfreie Saison spielen."

SC Paderborn 07 U 23 - 1. FC Düren

Sein Pflichtspiel-Debüt als neuer U 23-Trainer beim SC Paderborn 07 gibt Daniel Brinkmann am Samstag, 14 Uhr, im Heimspiel in der großen Home Deluxe Arena gegen den 1. FC Düren. Der 38-jährige Ex-Profi arbeitete viele Jahre lang für den Ligakonkurrenten SC Wiedenbrück und kennt die Spielklasse daher bestens. "Nachdem wir in der abgelaufenen Saison nur einen Platz über dem Strich gelandet sind, wollen wir diesmal schnellstmöglich den Klassenverbleib sichern", gibt der frühere Bundesliga-Profi die Paderborner Marschroute vor. "Indem wir unsere jungen Spieler individuell weiterentwickeln und an den Profikader heranführen, steigern wir die Wahrscheinlichkeit dafür."

Die Gäste aus Düren waren in der letzten Saison auf fremden Plätzen durchaus erfolgreich, holten dort nur vier Zähler weniger als vor eigenem Publikum. In Paderborn mussten sie sich allerdings 0:2 geschlagen geben. Auch Dürens neuer Trainer Kristopher Fetz steht erstmals bei einem Ligaspiel an der Seitenlinie. Der 29-Jährige hatte zuletzt die U 19 des VfL Osnabrück betreut und ist jetzt der jüngste Trainer in der Herren-Regionalliga West. Ein Jahr älter als sein Trainer ist Mittelfeldspieler Rafael Garcia, der vom Südwest-Regionalligisten Kickers Offenbach nach Düren gewechselt ist. Dabei steht an diesem Wochenende für den Klub gleich eine "Doppelschicht" an. Einen Tag nach der Partie in Paderborn trifft der 1. FC Düren am Sonntag ab 15.30 Uhr in einem Freundschaftsspiel im Jülicher Karl-Knipprath-Stadion auf den deutschen Rekordmeister FC Bayern München.

SV Eintracht Hohkeppel - 1. FC Köln U 23

Mit dem souveränen Gewinn der Meisterschaft in der Mittelrheinliga feierte der SV Eintracht Hohkeppel den ersten Regionalliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte. Am Samstag, 14 Uhr, gibt das Team um Trainer Mutlu Demir nun seine Premiere in der 4. Liga gegen die U 23 des 1. FC Köln. Gespielt wird in Düren. Entgegen der sonst eher moderaten Töne seiner Trainerkollegen legt Hohkeppels Aufstiegstrainer die Messlatte gleich mal nach oben. "Wir wollen uns nicht allein mit dem Klassenverbleib zufriedengeben, sondern jedes Spiel wie ein Favorit angehen und attraktiven Fußball bieten", so Demir. "Gemeinsam mit Sportdirektor Kevin Theisen haben wir uns zum Ziel gesetzt, in der Tabelle ganz oben zu stehen. Wir können auf ein gut funktionierendes Team zurückgreifen und wollen die Liga bereichern." Kurz vor dem Start wurden mit Torhüter Jens Fikisi (Siegburger SV) und Mittelfeldspieler Kaan Karaduman (FC Viktoria Köln U 19) noch zwei weitere Neuzugänge verpflichtet.

Bei Kölner Zweitvertretung sind die Saisonziele ebenfalls klar formuliert. "Wir wollen möglichst eine sorgenfreie Saison spielen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben", gab FC-Trainer Evangelos Sbonias vor dem Saisonstart zu Protokoll. Außerdem sollen die jungen Talente weiter gefördert und an die Profimannschaft herangeführt werden. Mit Max Finkgräfe und Damion Downs schafften erst in der Vorsaison zwei Spieler den Sprung aus der zweiten Mannschaft in den Lizenzkader. Diesmal gehören nicht weniger als elf bisherige U 19-Kicker dem Regionalliga-Aufgebot an.

Rot-Weiß Oberhausen - Borussia Mönchengladbach U 23

Rot-Weiß Oberhausen startet ebenfalls mit einem neuen Cheftrainer in die neue Saison. Sebastian Gunkel, der viele Jahre in der Regionalliga Nord bei Holstein Kiel II tätig war, soll als Nachfolger von Mike Terranova (jetzt wieder Nachwuchsleiter) den ehemaligen Bundesligisten wieder auf Kurs bringen. Am Samstag, 14 Uhr, gibt der 49 Jahre alte Fußball-Lehrer Gunkel im Heimspiel gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach seine Punktspiel-Premiere auf der Trainerbank der "Kleeblätter".

Der jüngste Sieg der U 23 von Borussia Mönchengladbach bei Rot-Weiß Oberhausen liegt schon einige Jahre zurück. In der Saison 2017/2018 entführten die "Fohlen" beim 2:1-Auswärtserfolg durch Treffer von Ba-Muaka Simakala und Marco Komenda letztmals drei Punkte aus dem Stadion Niederrhein. Es folgten fünf Niederlagen und zuletzt im April ein torloses Remis für das Team von Borussia-Trainer Eugen Polanski.

Türkspor Dortmund - Wuppertaler SV

Aufsteiger Türkspor Dortmund trägt seine Heimspiele in der Herren-Regionalliga West vorerst im Stadion des Niederrhein-Oberligisten SSVg Velbert aus, weil in Dortmund zumindest vorerst keine passend Spielstätte zur Verfügung steht. Am Samstag, 14 Uhr, empfängt das Team von Trainer Sebastian Tyrala (36) in Velbert den Wuppertaler SV, der damit keine weite Anreise hat. Besonders bemerkenswert ist die sportliche Entwicklung der Gastgeber: 2017 spielte Türkspor noch in der Kreisliga B, ehe der Aufwärtstrend rasant an Fahrt aufnahm. Ex-Profi Tyrala feierte mit Türkspor zuletzt zwei Aufstiege in Folge.

Für WSV-Trainer René Klingbeil steht mit der Partie in Velbert die Punktspielpremiere auf dem Programm. Zu seinem Aufgebot gehören nicht weniger als 20 Neuzugänge, darunter auch der erst in dieser Woche verpflichtete Japaner Shinnosuke Nishi (zuletzt Fortuna Düsseldorf U 23). Der 19-jährige Außenverteidiger hatte allerdings schon einige Wochen lang als Gastspieler am Training teilgenommen, so dass er sich schon eingewöhnen konnte.

SC Wiedenbrück - FC Schalke 04 U 23

Nach zwölf Jahren ist Thomas Stratos, Trainer des SC Wiedenbrück, an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt. Der 57-jährige Grieche gibt am Samstag, 14 Uhr, gegen die U 23 des FC Schalke 04 sein Liga-Comeback auf der Bank der Ostwestfalen. "Auch wenn wir von den Rahmenbedingungen her einigen Ligakonkurrenten unterlegen sind, wollen wir attraktiven Fußball bieten und zeigen, was mit geschlossenen Mannschaftsleistungen möglich ist", strahlt Stratos nach der starken Rückserie der letzten Saison Zuversicht aus.

Auch die Schalker hatten speziell nach der Winterpause gut performt und am Saisonende den fünften Tabellenplatz belegt. S04-Trainer Jakob Fimpel fokussiert sich allerdings in erster Linie auf seine Aufgabe, junge Spieler an die erste Mannschaft des Zweitligisten heranzuführen. "Ich denke, dass der Weg nach oben für unsere Talente möglich ist", gibt sich Fimpel optimistisch. "An den Transfers sieht man, dass junge Spieler bei uns ihre Chance bekommen. Eine bessere Situation gibt es für die Jungs nicht." Auch der letzte Test (5:1 gegen den niedersächsischen Oberligisten SV Wilhelmshaven) verlief erfolgreich.

 

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